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Ein ruhiges Wochenende

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Sonntag, immer wieder Sonntag, gegen sechs Uhr trieb es mich aus dem Bett, in de Küche lief das Wasser, ich hatte gestern vergessen den Hahn zuzudrehen und so weckte mich das Geräusch als die Muni das Wasser anstellte. Mich fröstelte, es waren gerade einmal 19 Grad, das Wasser aus der Leitung war wärmer als die Luft.

Kaffeewasser auf den Herd, der Tag konnte beginnen!

Was gibt es im Kühlschrank, meine rote Schüssel mit dem vor drei Tagen angesetzten Sauerkraut stach mir in die Augen, wie geht es dir dachte ich und hob den Deckel, noch roch es nicht säuerlich, die Fermentation hatte noch nicht eingesetzt. Deutsches Sauerkraut, vor Jahren hatte ich es schon einmal probiert, hier nennt man es Chucrut, selbst macht es kaum jemand, gibt es im Supermarkt in der Hauptstadt als Import aus Amerika, eigenartiger süßlicher Geschmack. Das gibt es zum Oktoberfest im Deutschen Klub zur Bratwurst, nicht zu vergleichen mit dem deutschen Original, wogegen der Preis dem Original sehr nahe kommt. Wir lieben es sauer, deswegen heißt es Sauerkraut, hier liebt man es süß, müßte eigentlich Süßkraut heißen, den Unterschied macht man hier nicht, es ist Chucrut, Punkt!

Nach über 20 Jahren bin ich immer noch kein Guatemalteke.

Der zweite Kaffee ist schon getrunken, das Geschirr vom vorigen Tag ist abgewaschen und in der Pfanne brutzelt ein Stück frisch paniertes Fleisch, 2 Spiegeleier drüber und frische Tomate, dazu schwarze Bohnen aus der Büchse, fertig ist das Frühstück.

Inzwischen ist es schon fast Mittag geworden, der Wetterbericht spricht von inzwischen 26 Grad, in den deutschen Medien würde man die gefühlte Temperatur angeben und ich fühle tatsächlich, als wenn es 33 Grad wären, ich schwitze!

Inzwischen hat die Muni das Wasser wieder abgestellt und so werde ich mir einem Eimer Wasser aus unserem Vorratsspeicher, den man hier Pila nennt, über den Kopf gießen und danach zum weiter schwitzen einen weiteren Kaffee gönnen, man schwitzt sich eben hier so durch, ohne das Brandenburger Tor mit Farbe zu beschmieren und den Klimawandel zu bekämpfen.

Schwitzen ist gut für den Körper, sagte mein alter Arzt, vielleicht kommt noch jemand am Nachmittag mit einem kalten Bier vorbei.