Gedanken zu einem Feiertag ohne Inhalt

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Zwei + Vier Vertrag

Um dem Recht zur Ehre zu erweisen, für mich hat dieser Tag keinen Inhalt, weil er ein willkürliches festgelegtes Datum ist, welches ein Ereignis symbolisieren soll, dass mit so vielen Fragezeichen und Zwiespalt behaftet ist, wie die deutsche Wiedervereinigung.

Gerade heute freut sich eine Frau Ditfurth auf Twitter darüber, dass Demonstranten in Hamburg ein Plakat ausrollen auf dem geschrieben steht, Deutschland du hässliches Stück Scheiße, und unter diesem Motto, ja was eigentlich, ausdrücken, Deutschland abschaffen, wir sind jetzt Europäer?

Feierstimmung in Hamburg, weil Hamburg diesmal dran ist für die Regierungszeremonie den Rahmen zu schaffen, fern ab von Berlin, der Hauptstadt dieses Landes, wo sich Teile dieses Volkes lautstark versammeln und die Abwahl der Regierung fordern?

Man schmückt sich mit fremden Federn, lobt die friedliche Revolution 1989 in der DDR und ehrt Menschen wie Frau Merkel, die nichts, aber auch gar nichts dazu beigetragen hat.

Viele der ehemaligen wirklichen DDR Oppositionellen, sehen mit tränenden Augen nach dreiunddreißig Jahren das Ergebnis, sie hatten den Opportunisten in den eigenen Reihen das Zepter überlassen. Noch stritt man sich gemeinsam am runden Tisch medienwirksam über die Rolle der DDR in einem entfernten neuen Deutschland, während im anderen Teil, der BRD Pläne für eine Übernahme der DDR aus den Schubladen gezogen wurden. Selbst bei der sich seit dem Krieg in Abwicklung befindlichen IG Farben suchte man in ihren Besitzurkunden schon die DDR Sahnestückchen heraus, deren Besitzer sie im Dritten Reich einstmals waren.

Schnell, schnell, schnell muss es gehen rief man, auf DDR-Seiten, war man bedächtiger und für ein langfristigeres Zusammenkommen. Niemand war gegen die Wiedervereinigung, aber es wurde eben eine Zwangsübernahme durch die BRD zu Konditionen, die jeder Zwangsvollstreckungs-Anordnung zur Ehre gereichen würde.

Zuckerbrot und Peitsche, versprochene blühende Landschaften un Kahlschlag. Vielleicht wäre es doch besser gewesen den 9. November 1989 als Feiertag zu begehen, der eine Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990, die auf so wackligen Beinen stand, denn die Russen hatten ja den 2+4 Vertag noch gar nicht ratifiziert und Genscher hatte schon vorpreschend die BRD und die DDR bei der UNO zu Gunsten Germany gelöscht. Was uns heute nach 33 Jahren offensichtlich noch fehlt ist die Spaltung zwischen Ost und West zu beseitigen und die Einheitswippe vor dem Humboldt-Forum, die seit 7 Jahren nicht fertig wird und auf der dann irgendwann entschieden wird, wohin sich die Zukunft neigt.

Beflaggung eines deutschen Rathauses am Tag der Deutschen Wiedervereinigung

Deutsche Fahnen sind Mangelware an diesem Tag der Wiedervereinigung und das Deutschlandlied vergessen, war es eigentlich in den vergangenen Jahren einmal anders, besser gar keine aufhängen, als sie, wie Merkel, öffentlich einfach wegzuwerfen und Frau Ditfurths Freude zu teilen.

Ich jedenfalls feiere heut mit Tabletten von Bayer, der Tochter der IG Farben, um meine Schmerzen zu lindern.

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