Es werden wieder Steine geworfen.
Sarah Wagenknecht rechnet über 700.000 Euro Nebeneinkünfte ab und aus der eigenen Partei melden sich kritisch-neidische Stimmen. Man könnte es einfach als eine der seit einige Zeit gegen sie laufenden Diskreditierungskampagne abtun, die parteiübergreifend geführt wird.
Grundlegend ist es aber ein Ausdruck des Zustandes der sogenannten Linken, die weder mit den einstmals Linken, noch mit den Resten der ehemaligen SED-Nachfolgepartei gleichgesetzt werden kann.
Der Wandel begann nach der Wiedervereinigung, während Wagenknecht dem marxistischen linken Flügel der Partei zugerechnet werden muss, leitete Gysi mit hoch erhobener opportunistischen Fahne die Wende in den demokratischen Sozialismus, welches allein schon in dem Namen seiner Partei (Partei des demokratischen Sozialismus (PDS)) sichtbar wurde.
Taktischer Schachzug Gysis oder nicht, um einem Parteiverbot zuvorzukommen?
Eher eine Annäherung an die Sozialdemokratie, denn die These von der Demokratisierung des Sozialismus entstammt ja der sozialistischen Internationale.
Wenn heute die Linken heute den Krieg in der Ukraine unterstützen und Gysi in die Ukraine reist, deutlicher kann man den Zustand dieser Partei nicht dokumentieren.
Wagenknecht blieb ihren Prinzipien jedenfalls treu, heut fordert man sogar ihren Parteiausschluss. Die Linken versinken im eigenen Chaos und kriegen inzwischen bei Wahlen nicht mehr den Fuß unter den Tisch, Richtungskämpfe, keine Zukunftskonzepte, man hadert mit sich selbst.
Eigentlich gibt es im Bundestag keine echte Opposition mehr als die AfD und die legt besonders im Osten unseres Landes zu, wogegen die Linken fast überhaupt keine Rolle mehr spielen. Einst war ein Sitz im Bundestag ein Ehrenamt, heute ist es ein Geschäftsmodell und die Demokratie ein Vehikel dazu.
Niemand versteht sich mehr als gesellschaftlicher Dienstleister für das Volk und viel weniger legt jemand vor dem Volk und den Wählern Rechenschaft ab und eigenartiger Weise verlangt es auch niemand. Jetzt hat man sogar die Direktmandate abgeschafft, um den Bundestag zu verkleinern.
Es ist nur noch eine Scheindemokratie, die außer der AfD als Opposition, nur noch in weiten Zügen einer Einheitsparteien Landschaft gleicht, einer neuen nationalen Front, deren Vertreter sich der Sicherung und Erweiterung ihrer Lebensgrundlagen verschrieben haben und der Regierung nur noch bei allem fröhlich zunicken.
Wir sind das Volk verkünden da einige ganz unverfroren, was das Volk will ist uns scheiß egal.
Das Plenum im Bundestag ist meist leer, auch bei wichtigen Entscheidung, allerdings wenn es um die Erhöhung der Diäten geht ist es gerade umgekehrt.
Gerade habe ich gelesen, dass unser Bundeskanzler sich wieder sehr positiv zur Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips in der Europäischen Union geäußert hat, eines der Grundprinzipien der EU, welches dafür geschaffen wurde, auch dem kleinsten Staat in der EU eine gleichberechtigte Stimme im Rahmen der europäischen Völkergemeinschaft zu geben.
Statt Konsens, Diktatur, auch eine Form der Demokratie, allerdings wohl die Schlechteste.