Die rote Linie der Julian Reichelt

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Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr komme ich zu dem Schluss, ich bin schon zu alt für diese Welt.

Wenn vor Jahren jemand als Journalist Reichelt gefeuert worden wäre, hätte ich applaudiert, die Springerpresse, besonders die Bildzeitung, gehörten nicht gerade zu meinen Favoriten. Allgemein bekannt, die Verquickung von Springer mit den Bilderbergern, Trump kam, Rockefeller starb und der Bilderberger-Club versank in der Dunkelheit. Mathias Doepfner stieg bei Springer ein und übernahm ein beachtliches privates Aktienpaket. Liest man die Beiträge Doepfners von damals über den deutschen Journalismus in der NZZ findet man durchaus Ansätze für den Wandel bei der Bildzeitung, so stieg Reichelt auf den Chefsessel und holte die Bildzeitung aus dem Auflagentief.

Von Pro Merkel zu Regierungskritik, von Regierungsnähe zu Bürgernahe und Drostenkritik.

Gestern las ich einen Tweet auf Twitter:

Vermischung von persönlichem und Dienstlichen soll der Grund gewesen sein Reichelt von seinem Posten zu stoßen, mir kommen da ganz andere Gedanken!

Wenn jeder von seinem Posten gefeuert würde, der mit seiner Sekretärin ins Bett geht, wie würde wohl Politik und Wirtschaft aussehen?

Man macht auf Moral und immer war das ein guter Grund jemandem an der politischen langen Leine zu halten.

In der DDR sagte man, ihr könnt saufen, huren usw. Hauptsache die politische rote Linie wird gewahrt.

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