Allgemein gilt, es gibt vier Jahreszeiten, das kenne ich aus Deutschland, hier in Guatemala gibt es nur zwei, Trockenzeit und Regenzeit. Wir befinden uns jetzt in der Trockenzeit.
Heut haben wir strahlenden Sonnenschein und mehr als 25 Grad Wärme, nachts sinken die Temperaturen bis auf, zum Schlafen angenehme 14 Grad.
Es ist Mittagszeit und ich schwitze.
Einundzwanzig Jahre bin ich hier! Vierter Advent, bei mir leuchten keine Kerzen, nur die Bildschirme und endlich ist es still, nachdem ich schon um sieben Uhr durch den Handwerkerlärm aus dem Schlaf gerissen wurde.
Schnell noch vor Weihnachten endlich Blechtüren und Fenster einbauen dachten sich die Nachbarn, nachdem ihre Verwandtschaft in den USA Geld geschickt hatte.
Schief ist englisch und englisch ist modern, demensprechend musste da einiges beim Einbau geändert werden und so klopfte und hämmerte man dann die vorgefertigten Teile zurecht bis es passte.
Die Frauen sind kritischer als die Männer, sie wurden lautstark überzeugt.
Am Klimawandel lag es jedenfalls nicht, das ist hier wohl das kleinste Problem.
Ich bin wieder einmal für drei Tage Strohwitwer, schon am Morgen rief mich meine Frau aus Guatemala an, sie macht einen Verwandtschaftsbesuch bei unserer Tochter und der Enkelin.
Gestern war die Kleine noch krank, heut nervt sie wieder und warf mir per Videochat einen Handkuss zu und schaltet danach das Bild ab, mit zwei Jahren kennt sie sich schon mit Telefonen aus, wieder eine Handyfanatikerin mehr! Alles vererbt sich!!
Zeit für eine Dusche, ich dusche kalt und das schon seit zwanzig Jahren, deswegen habe ich auch kein Problem mit dem russischen Gas und mit Sekundenkleber hab ich mein Brillengestell repariert, meine Hände brauche ich zum schreiben.